Montag, 1. Dezember 2008

Emotionale Tage....

...liegen mal wieder hinter mir.
Samstag bin ich mal zum campingplatz gefahren, zuviel Druck, Frust und Stress hatten sich hier in mir aufgebaut, ich mußte mal in mein kleines Refugium trotz des kalten Wetters.
Aber allzuviel Zeit habe ich auch nicht im Wohnwagen verbracht, zu schön war es draußen bei Wind und etwas Sonnenschein erst über den Deich und dann im das dunkle Wasser des Sees zu spazieren.
Dort konnte ich abschalten und etwas Ruhe und Frieden finden.....

Abends bin ich dann wieder zurück und habe mir im TV den Mann mit der Mundharmonika angeschaut.
Wie er diese Supertalent Geschichte dann endlich wirklich gewonnen hatte hab ich erstmal geheult wie ein Schloßhund.
Dieser Mann mit der Mütze, gehbehindert, auf einem Auge blind, keine Hoffnung oder Perspektive außer Hartz 4 hat mir in den letzten Wochen unendlich viel gegeben.
Nämlich das es trotz aller Rück- und Schicksalsschläge für ihn immer noch die Musik, also seine Mundharmonika gab, und er obwohl von den Zuschauern belächelt und belustigt angestiert sich auf diese Bühne gestellt und sein Ding durchgezogen hat.
Hatte selber nichts aber hat mir mit seinen Liedern so unheimlich viel gegeben.
Und hat sich Woche für Woche den Respekt der Menschen erarbeitet.

Wenn ich mich dagegen sehe bin ich doch nur ein jammernder Waschlappen.
Anstatt aufzustehen und mein Ding, also das Leben und den Sport, zu machen falle ich von einer weinerlichen Krise in die nächste.
Wo ist meine verdammte Stärke und mein Selbstbewußtsein hin die mich vor den dunklen Jahren durchs Leben gebracht haben?
Oder hatte ich sie nie und bin nur dem Irrglauben aufgesessen das ich sie hätte und mein ganzes Leben war sowieso nur Schall und Rauch?
Das sind die Fragen die mich zur Zeit bewegen und die ich mir pausenlos stelle, Tag wie auch in den langen schlaflosen Nächten.

In Erinnerung an diese ganzen Dinge und den letzten Samstag hab ich aber heute endlich mal wieder den Hintern hochbekommen und habe trainiert.
Erst bin ich 70min auf der Rolle gefahren und dann war ich später auch noch 40min Schwimmen.
Ok die Wade hält mich vom Laufen ab, aber dann muß ich eben andere Sachen machen um nicht wieder in dunkle Gefilde abzutauchen.
Das versuche ich jetzt mir vor Augen zu halten, gerade jetzt in dieser düsteren, emotionalen Jahreszeit mit der ich eh immer besonders zu kämpfen habe.
ich muß es einfach schaffen aufzustehen und mich notfalls zum Training, also zum Leben denn das ist ja ein und dasselbe für mich, aufraffen.
Dieser arme Kerl hatte seine Mundharmonika und ich muß es schaffen den Sport zu meiner Krücke zu machen.
Wenn er es schafft sich auf eine Bühne zu stellen trotz der Gefahr sich vielleicht lächerlich zu machen dann muß es doch für mich möglich sein ohne Angst sondern mit Freude zu einer Sportveranstaltung zu fahren und MEIN Ding zu machen.....

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Lutz..
Warum ziehst du aus einem "Vorbild" wie den Mundharmonika-Mann nur etwas negatives für dich und siehst es nicht als beispiel, dass man auch bei derben Rückschlägen einfach weitermachen sollte und ein erfülltes und schönes Leben haben kann..
So geschichten sollten dich ermutigen und dir zeigen: nicht nur die tollen, gesunden, reichen, .. (was auch immer) haben ein gutes Leben..
Denk drüber nach, du hast nur ein Leben!!
Liebe Grüße
Andreas