Freitag, 19. Dezember 2008

Der Geist und die Dunkelheit....

.....machen mich am meisten fertig in meinem momentan zweigeteilten Leben.
Tagsüber geht es eigentlich ganz gut, aber diese schlaflosen Nächte fressen mich mal wieder auf.
Sobald es dunkel wird und etwas Ruhe einkehren sollte beginnt mein Geist mich wieder um meine erhoffte Ruhe zu bringen.
Kreisende Gedanken die sich im Meer aus Frustration und Schmerz zu riesigen Wogen auftürmen und mich wie einen Korken hilflos und ohne Aussicht auf das rettende Ufer hin und her zu schmeißen.
Manchmal habe ich Angst einfach so den Halt zu verlieren und hinabzustürzen in diesen Pfuhl aus Finsternis und dunklen Gedanken.
Oder mich einfach fallenzulassen in den See des Vergessens, weg von all den Dingen die mich tief in meinem Innern so quälen..
Ich suche nach der Hoffnung, diesem beschissenen Licht am Ende des Tunnels über das so viel phantasiert wird.
Aber ich kann es einfach nicht sehen, der Blick ist mir verwehrt. Aus dem in letzten Tagen oft tränengeschwängerten Blick springt mir immer nur meine eigene Schwäche und mein Versagen im Leben in die Augen.
Diese ewige und permanente Angst und Panik vor allem und jedem, diese lächerliche. selbstgewählte Isolation, dieses erbärmliche leben hinter den hohen Mauern des seins...
Hoffnung, ein seltsames Wort, woraus sollte diese den auch für einen kaputten Typen wie mich bestehen?

Ich zahle für die Sünden meiner Vergangenheit und auf diesem Zettel der Schuld ist noch vieles abzuarbeiten, mehr als ob mein Leben reichen würde.
Kraft, Freude, Glück, Attribute einer längst vergessenen Zeit.
Gefühle die ich schmerzlich vermisse, aber zum Glück verblaßt auch die Erinnerung daran jeden Tag ein bißchen mehr.

Vielleicht ist ja auch der Tag nicht mehr fern andem ich mich stumpf meinem Schicksal ergebe.
Die Ironie daran sind meine Träume, die wenigen Ziele und Seifenblasen die ich noch habe.
Triathlon, nette Leute, schöne Wettkämpfe in der Sonne, schweißtreibendes Training mit dem Gefühl doch noch zu leben, das fachsimpeln und lachen mit Gleichgesinnten...

Gleichgesinnte....., es mag sie ja sogar geben, doch mit meinen sozialen Phobien und meiner notorischen Unzuverlässigkeit werde ich auch bald diese letzten Kontakte in meinem Leben zerstört und vergrault haben....
Gleichgesinnte...., fast alle guten Gespräche in den letzten Jahren habe ich mit Mitpatienten in den Psychatriestationen während meiner stationären Aufenthalte geführt...

Dort kam ich ja auch nicht weg und fühlte mich nicht so allein sondern als einer unter vielen.
In so Nächten wie dieser wünsche ich mich zurück in der heile Welt der Psychatrie, sich um nichts kümmern müssen und einfach in dieser kleinen künstlichen Welt leben wo mir alles abgenommen wird....Wo es für jede Angst und jede Situation die passende Pille gibt....

Dann sind mein Wettkampfkalender und die Zielausrichtung für die nächsten Jahre sowas von weit weg..
Mein kleines bißchen Mut mich dem Leben, meiner Erkrankung, der Gesellschaft zu stellen und auch einen paar Bröckchen von diesem großen Kuchen des Lebens abzubekommen.
Alles Schall und Rauch, Lug und Trug, wie eine Fata Morgana kurz vor dem verdursten in irgendeiner Wüste...
Mein Leben ist ein Märchen erzählt von einem Narren....

Die Weihnachtstage rücken näher und im Augenblick weiß ich nicht wie ich über diese schwere, emotionale Zeit kommen soll.
Der Weihnachtsbaum steht im Wohnzimmer und ich fühle mich daneben wie ein Fossil aus einer längst vergangenen Zeit.
Der Zeit der Dinosaurier und Drachen, der Zeit der Legenden und Mythen, ich habe irgendwie den letzten Zug verpasst und stehe jetzt im dunkeln auf diesem kalten, einsamen, zugigen Bahnsteig.
Der letzte Zug der kommt nicht mehr.....
Was soll ich jetzt noch schreiben, keine Ahnung, es wird Zeit für die lange, einsame Nacht....

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