Samstag, 17. Januar 2009

Der Sturzflug geht weiter...

....irgendwie ist kein Land in Sicht.
Mir tut die Achillessehne immer noch weh und ich merke wie ich Tag für Tag depressiver werde.
Langsam verschwindet wieder die reale Welt um mich rum und ich mach mich wieder auf die Reise zu meinem Planeten der Finsternis.
Die letzte Nacht war komplett schlaflos, am Vormittag hab ich dann 3h mehr oder weniger gedusselt.
Das Reden fällt mir schwer und am liebsten sitze ich im dunklen Raum, höre traurige Musik und dämmer vor mich hin.
Meine Existenzberechtigung für diese Welt erscheint mir immer lächerlicher und fragwürdiger.
ich wünschte mir ich hätte zu Zeiten der großen Kriege gelebt, dann hätte mein Leben als Soldat wenigstens einen gewissen Zweck erfüllt bis mich dann irgendwann eine Granate zerfetzt hätte.
Aber wahrscheinlich wäre ich eh nur in einem russischen Gulag langsam vor mich hingerottet.
Aber das hätte immer noch mehr Sinn gemacht als mein dahinvegetieren jetzt und hier...

Kaputte Schallplatte mit längst vergessenen Liedern, ein toter Baum der keine Früchte mehr trägt....
In diesen Nächten wird der Wunsch in mir wieder übermächtig den ganzen Quatsch einfach hinter mir zu lassen.
Wozu, für wen... für mich ganz bestimmt nicht.
Wünsche mir wieder den öligen Geschmack des Pistolenlaufs in meinem Mund so wie damals in lange vergangenen Zeiten als ich aber leider den Mut nicht hatte oder verzweifelt genug war den Abzug durchzuziehen.
Heutzutage steht mir aber diese Möglichkeit nicht mehr zu Verfügung, die wilden Jahre mit all ihren Schrecken und Kontakten sind eben schon lange vorbei.
Anfang 2009 und stehe wieder an der gleichen Stelle wie vor 3 Jahren...
Was haben diese ganzen Klinikaufenthalte, Gespräche, Rehamaßnahmen und Medikamente gebracht?
Irgendwie fühl ich mich kein Stück weiter, eher noch ein Stückchen zurück da mir jetzt die ganze Ausweglosigkeit meiner Situation bewußt wird.
Welche Alternativen hab ich denn schon außer entweder wieder ein paar Monate in irgendwelche Kliniken zu verbringen um danach zu merken das der Lichtstrahl dem ich danach hoffnungsvoll hinterherlaufe nur eine Illusion ist...

Mein einziger Halt, mein geliebter und manchmal verfluchter Sport lässt mich auch im Stich, seit 2 Monaten springe ich jetzt wieder von einer Verletzung zur anderen.
Ich bin genau in die gleiche Euphorie verfallen wie im letzten Jahr als ich dachte alles wird besser und ich komme sportlich weiter.
Im Endeffekt werden sich meine geplanten Teilnahmen und Vorsätze für 2009 doch wieder in Luft auflösen.
Schuster bleib bei deinen Leisten, alles andere ist doch nur Schall und Rauch....
Nur das mir meine Leisten langsam ausgehen.
Hab ich wirklich Lust den Rest meiner Tage bis zur hoffentlichen Erlösung im Geiste alleine und körperlich fett und kaputt vor dem Fernseher oder dem Computer zu verbringen....
Das ist die Frage aller meiner Fragen im Moment.

Eigentlich kann ich meine letzte Woche begonnene Ernährungsumstellung auch wieder über Bord werfen und mich weiter zu Tode fressen, schert doch eh kein Schwein.
Warum weiter quälen wenn der Wattebausch der Depression so schön warm und dunkel ist.
Ist doch nichts anderes wie Don Quichottes ewiger Kampf mit den Windmühlenflügeln.
Was ist der Ausweg, wo ist dieses verdammte Ufer, ich sehe es zur Zeit einfach nicht.
Wenn der Sport nicht mehr klappt geh ich eh nicht mehr raus in die böse Welt da draußen.
Dann wartet ein ödes Einzimmer Appartement auf mich, denn welche Frau macht das auf Dauer mit. Wundert mich eh das es noch so ist wie es ist.
Der dicke, schweigsame Mann auf der Couch und am Pc, ich wäre bestimmt begeistert wenn ich so einen Partner hätte.
Ich sitze hier umgeben von meinen Sportutensilien und warte auf einen Zug der nicht mehr kommen wird.
Lächerliche Hoffnungsträger eines ewig Gestrigen, bittersüßes Aufzeigen der eigenen nicht erreichbaren Grenzen, nur Dunkelheit, Trübsal und stammelndes Gefasel eines lebenslänglich Verurteilten.
Schaue auf meinen düsteren in der Klinik gemalten Bilder und genauso fühle ich mich jetzt.
Längst ausgestorben wie meine Drachen, gesichtslos wie meine Schattenmänner und verbrannt wie die Erde rund um meinen Vulkanausbruch.
Eine schwarze Sonne im tiefgrauen Himmel......

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